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Mitarbeiter erfolgreich binden durch Corporate Social Responsibility



Etwas in Vergessenheit geraten durch den dominierenden Trend der Digitalisierung, der durch die Corona-Pandemie omnipräsent wurde, ist die Frage, wie vielseitig Unternehmen ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft gestalten können und müssen, um eine Win-win-Situation für die Gesellschaft, ihren Stakeholdern und für sich selbst erreichen zu können. Das Win-Win-Potential nachhaltigen Wirtschaftens liegt darin, dass bessere Energie- und Ressourceneffizienz erreicht wird, die oftmals mit Kostenreduktion einhergeht. Wie so oft sind Großkonzerne hier absolute Vorreiter und seit Jahren mit dieser Thematik eingehend beschäftigt. Diese ist also in keinster Weise neu und die meisten Großunternehmen haben eine Nachhaltigkeitsstrategie (englisch: Sustainability-Strategie) umgesetzt. Wenngleich diese in der Vergangenheit oftmals nicht im absouten Fokus war und sich eher auf Teilbereiche konzentrierte, so ist hier viel mehr Potential vorhanden, nachhaltig, ökologisch und sozial neue Benchmarks zu verfolgen - inbesondere für KMU's. Nach der digitalen Transformation, die Unternehmen seit einiger Zeit und auch weiterhin durchlaufen werden, ist die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit also the (next) big thing, dass in atemberaubender Geschwindigkeit gemeistert werden muss und uns die nächste Dekade über, hin zu einem grüneren Leben und Wirtschaften intensiver beschäftigen wird. Das charmante Geplänkel der letzten Jahre über mehr Nachhaltigkeit ist eindeutig vorbei.



Warum jedes Unternehmen eine Corporate-Social-Responsibility Strategie braucht


Das aktuelle Zeitgeschehen rund um die Ukraine-Krise, Lieferketten-Problematiken usw. pusht uns alle förmlich dazu, sich mit diesem Thema individuell und unternehmerisch eingehender und in einer ganzheitlichen Art und Weise auseinander zu setzen. Spätestens vor diesem Hintergrund wechselt der Status einem Corporate Social-Responsibilty-Ansatz zu verfolgen, von "nice-to-have" zu einem klaren "must-have". Hinzu kommt der politische Druck durch sehr ambitionierte Klimaziele im Klimaschutzgesetz.


Desweiteren drückt die EU aufs Tempo, dass Unternehmen, auf die zwei der nachfolgenden drei Merkmale zutreffen, ab 2024 eine Nachhaltigkeitsberichterstattung - Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) - implementieren müssen. Die Merkmale sind:

  • Mehr als 250 Mitarbeitende und/oder

  • Nettoumsatz von mehr als €40 Mio. Umsatz und/oder

  • Bilanzsumme von mehr als €20 Mio.

Die CSRD fordert von berichtspflichtigen Unternehmen, ausführlichere Informationen zu Nachhaltigkeitszielen und Kennzahlen; auch zu Lieferanten und Zulieferer sind Details zu berichten. Zusätzlich sind Finanzierungsströme offfenzulegen, ob diese mit nachhaltigen Zielen verbunden sind.


Diese Thematik in Gänze ist äusserst komplex. Zum einen gilt es für messbare Parameter wie beispielweise Ausschuss, Veranstaltungen und Dienstreisen, eigene nachhaltige Stromerzeugungsqoute, Analyse Fuhrparkgröße und E-Mobiblität Anteil usw., mithilfe von KPIs Nachhaltigkeitsbewertungen im eigenen Unternehmen durchzuführen um so Mindestanforderungen einhalten und Chancen erkennen zu können.


Zum anderen empfiehlt sich eine generelle Analyse der Prozesse entlang der Wertschöpfungskette durchzuführen, die als Grundlage ökologischer Transformationsziele dienen sollte und dabei unterstützt, die erforderliche Transparenz im eigenen Unternehmen erreichen zu können.


Gesellschaftlich verantwortungsvoll agierenden Unternehmen gehört die Zukunft



Unternehmen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind, haben nachfolgende Dinge bereits umsetzen können:


- Für faire Arbeitsbedingungen bei Lieferanten in Niedriglohnländern gesorgt


- Reduzierung von Dienstreisen zugunsten von Videokonferenzen für die CO2-Bilanz


- Installation von Wasserfiltern zur ressourcenschonenden Aufbereitung von Leitungswasser


- Verwendung regionaler + saisonaler Produkte in der Kantine


- Keine Wegwerfprodukte


- E-Mobilität fördern (Fuhrpark anpassen, E-Zapfsäule auf Firmengelände anbieten)


- Dienstfahrräder anbieten


- Papiersparend arbeiten


- Festhalten und ggf. Ausweiten von Home-Office-Regelungen


- Verwendung von ökolgisch abbaubaren Reinigungsmitteln


- Saubere Mülltrennung


- No Standby - nach Feierabend alle PCs komplett vom Stromnetz trennen


- Teilnahme an Präsenzmessen überdenken und offen für virtuelle Veranstaltungen sein - (Eine super Checkliste zur nachhaltigen Planung und Organisation von Veranstaltungen des Bundesministerium für Umwelt finden Sie hier.)



Nachhaltigkeit als Erlebnis für die Mitarbeitenden inszenieren


Um die Belegschaft mit auf die Reise zu einem nachhaltigen Leben zu nehmen, bieten sich innerhalb der Corporate Social Responsibility eine Vielzahl von Aktivitäten an, beginnend bei der Bewusstseinsschaffung im Berufsalltag bis hin zu expliziten Workshops, Aktionstagen und Corporate Volunteering-Programmen.

Über die Personalabteilung wird in Zusammenarbeit mit dem Marketing das Corporate-Social Responsibilty Programm in das eigene Unternehmen gebracht, beworben und fortlaufend erweitert. Dies ist sehr umfangreich, da auf viele verschiedene Bereiche und Facetten eingegangen werden muss, um die Maßnahmen verständlich zu erklären und die Mitarbeitenden mitzunehmen.


Der fachliche Hintergrund ist die im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels entwickelte „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, dessen Ziel es ist, innerhalb von 15 Jahren verschiedene Maßnahmen zu initiieren, um die Lebensverhältnisse auch für zukünftige Generationen auf dem gesamten Planeten zu verbessern. Im Wesentlichen geht es darum für ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit, sowie Fairness im globalen Handel zu sorgen.


Oftmals gibt es im Kollegenkreis bereits einige, die sich ehrenamtlich engagieren. Dennoch empfiehlt es sich, ein übergreifendes Angebotskonzept mit standardisierten, planbaren Prozessen hinsichtlich Dauer der Freistellung und Art des Kompetenzerwerbs zu installieren."

Über 22% der DAX30 haben bereits ein festes Freistellungskontingent für das Engagement ihrer Mitarbeitenden. Von 1.000 Mitarbeitenden, die sich ehrenamtlich bspw. in Schulen engagierten, haben 80 % ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessert, 79 % gaben das Feedback, dass ihnen die Arbeit bedeutungsvoller erschien, und 68 % gaben an, dass sie bei der Arbeit motivierter waren. Das enorme Potential für Unternehmen über CSR-Programme, die Social-Skills ihrer Belegschaft zu erweitern und zugleich Mitarbeitende zu binden, sollte unbedingt genutzt werden.


Nachfolgend ein kurzer Überblick, welche verschiedenen Möglichkeiten ich als Arbeitgeber habe, meine Belegschaft für diesen Themenkomplex zu sensibilisieren:

Aktionstage - Green & Social Days:

Ein guter Kick-Off sind immer Aktionstage, die die bereits im Unternehmen angestoßene und sichtbaren Maßnahmen zur Nachhaltigkeit, untermauern:

Mehrtägige unternehmensweite Veranstaltungen bei der Mitarbeitende in kleinen Gruppen eingeteilt werden und in Begleitung eines Forstwirts das Öko-Systems am Standort kennenlernen, mit dem Klimawandel konfrontiert werden und zusätzlich Bäume pflanzen, Bienenzucht kennenlernen und ein Bienenhotel zusammen bauen, einen nachhaltig wirtschaftenden Lieferanten für die Kantine (Biobauernhof) besuchen und Patenschaften übernehmen können oder durch einen Ausflug in ein Barfuss-Park ihre Sinne schärfen und Natur erlebbar lassen werden.


Social Days stellen das soziale Engagement des Unternehmens am Standort in den Vordergrund. Beispielsweise wird ein Sommerfest für ortsansässige Senioren organisiert, Klassenzimmer gestrichen oder Spielplätze gebaut. Diese Aktion zahlt auf das Gemeinschaftsgefühl besonders ein und sorgt punktuell für eine gute lokale Reputation.


Workshops:

Steht man als Unternehmen noch in den Startlöchern zu diesem Thema, bietet es sich an, eine Workshop-Reihe aufzusetzen, und so die Mitarbeitenden als Impulsgeber und Promotoren der eigenen Nachhaltigkeitsagenda zu machen. Hierfür macht es für einzelnen Themen Sinn, Experten einzukaufen, die die Analysefähigkeiten der eigenen Mitarbeitenden erhöhen und dabei unterstützen, firmenindividuelle Lösungen gemeinsam erarbeiten zu können.


„Mitarbeitende, die sich bereits aus privatem Interesse für nachhaltigere Lebensgestaltung interessieren, sind Gold wert. Sie ist gilt es frühzeitig zu identifizieren und in die konzeptionellen Planungen als Mitglied des Kompetenzteams zum Thema Nachhaltigkeit zu integrieren und somit als internen Botschafter zu nutzen. Keep it simple!"

Ein einfacher Start in die Workshop-Reihe wäre ein erster Vortrag zum Thema: "Wie kann ich mein Privatleben besonders nachhaltig gestalten und welche Vorteile habe ich dadurch"?


Corporate Volunteering:

Alle Aktivitäten eines Unternehmens, bei denen Beschäftigte sich mit ihrer Zeit und/oder ihrem Know-How für gemeinnützige Projekte oder gesellschaftliche Belange engagieren,und sie für diese Zeit mit einem Teil ihrer Arbeitszeit freigestellt werden, werden als Corporate Volunteering bezeichnet. Selbstverständlich zählt hierzu auch bereits bestehendes freiwilliges Engagement von Mitarbeitenden, dass vom Arbeitgeber bspw. durch Freistellung vom Arbeitsplatz für eine bestimmte Stundenzahl honoriert werden sollte.


Für dieses Vorhaben ist es sehr sinnvoll unternehmenssseitig Kooperationen zu

Stiftungen & Verbänden, sozialen Einrichtungen , Naturschützern, Vereinen und weiteren NGO's aufzubauen, um den eigenen Mitarbeitenden interessante Projekte anbieten zu können. Auch Freiwilligenagenturen, die Ehrenämter vermitteln, sind eine gute Anlaufstelle.




Arbeitgeber profitieren enorm vom Angebot der Freiwilligenarbeit


Im Vordergrund steht hierbei, den eigenen Mitarbeitenden bei dem Aufbau sozialer Kompetenzen und der eigenen Persönlichkeitsentwicklung durch dessen Teilnahme zu unterstützen. Die Sog-Wirkungen auf die persönliche Zufriedenheit und die Bindung zum Unternehmen durch soziales Engagement in Vereinen und Stiftungen sind nicht zu unterschätzen; auch die Leistungsmotiviation und die positive Arbeitsmoral der Teilnehmenden erhöht sich - kurzum ein Win-win. Ferner wird die team-, abteilungs- und hierarchieübergreifende Kommunikation gefördert und die Mitarbeiter*innen erweitern ihren Horizont. Als Arbeitgeber steigert man seine Attraktivität, was sich positiv auf das Employer Branding auswirkt. Corporate Volunteering sollte immer einen freiwilligen Charakter behalten, sonst gehen die positiven Wirkungen für die Mitarbeitenden und das Unternehmen verloren


Das Unternehmen PHINEO verfügt in diesem Bereich über absolutes Expertenwissen und stellt auf ihrer Website eine sehr interessante Broschüre zum Thema Corporate Volunteering zum Download hier bereit, die auch einen Evaluierungsbogen beinhaltet.

Mentoring:

Beschäftigte eines Unternehmens, die in zeitlich befristeten oder unbefristeten Patenschaften sich engagieren möchten, schreibt man dem Begriff Mentoring zu.

Hierbei gibt der Mentor sein fachliches Wissen und seine Erfahrungen an eine noch unerfahrenere Person weiter und verbessert zugleich wichtige eigene Schlüsselkompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungsfähigkeite und schwierige Gesprächsführung.

Auch das zur Verfügung stellen von Fachwissen in gemeinnützige Organisationen zählt hierzu. Beispiele sind das Abhalten von Bewerbungs- und Orientierungstrainings für arbeitslose Jugendliche, die Durchführung von interkulturellen Trainings für Zuwanderer oder die Spaziergangsbetreuung für eine Bewohnerin einer Senioreneinrichtung.


Praktika:

Regelmäßiges Hospitieren in sozialen Einrichtungen und Projekten und das Ableisten dort benötigter Arbeit beschreibt das Angebot von sozialen Praktika. Diese Angebote fördern insbesondere die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden.


Pro-Bono-Dienstleistungen: Das unentgeltliche Einsetzen seiner beruflichen Kompetenzen zum Wohle der Öffentlichkeit (Pro-Bono publico) ist eine Form der Freiwilligenarbeit, die als besonders sinnstiftend und anerkennend von den Teilnehmern empfunden wird. So hilft ein Top-Manager einem gemeinnützigen Verein bei der Erstellung eines Business Plans für einen neuen Waldkindergarten oder eine Mitarbeiterin aus der Rechtsabteilung unterstützt eine Non-Profit-Organisation ohne Honorar.


Secondment:

Werden Beschäftigte für einen definierten Zeitraum in soziale Organisationen oder für Projekte entsendet, um dort Fach- und Führungsaufgaben zu übernehmen, spricht man von Secondment. Die entsendete Person sammelt durch den Perspektivwechsel neue Denkanstöße und Ideen, die es bei der Wiederkehr ins Unternehmen einbringen kann. Die beteiligte soziale Organisation wiederum erhält wirkungsvolle Unterstützung.

Das längerfristige Entsenden im Rahmen eines Secondment findet eher selten statt; nicht selten auch vor dem Hintergrund Synergien zu schaffen oder neue potentielle Märkte kennenzulernen. (auch kulturell)


Eine sehr wertvolle und äusserst interessante Zusammenstellung von Freiwilligenangeboten verschiedener Unternehmen verlinke ich Ihnen hier









 
 
 

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